Unzufriedenes Resultat
Unser Ziel ist es immer, mit einem bestmöglichen Resultat die Frauen so glücklich wie möglich zu machen. Grosse Wichtigkeit hat dabei die Sprechstunde, um übermässige Erwartungen zu korrigieren. Grundsätzlich gilt aber, dass je exakter die Vorstellungen sind, wie das Resultat genau auszusehen hat, umso weniger kann eine 100% Zufriedenheit erreicht werden. Einerseits sind die Brüste von Natur aus nicht symmetrisch und andererseits verhält sich jedes Körpergewebe anders. Auch kann ein Resultat einer Person nie auf eine andere Person dupliziert werden, da keine Körper identisch sind. Das bedeutet, gleiche Implantate bewirken bei verschiedenen Personen ein ganz anderes Resultat.
Schlussendlich ist jedes Resultat ein Kompromiss zwischen der anatomischen Asymmetrie und Gewebequalität einerseits und der gewünschten Grösse, Natürlichkeit und Risiken anderseits.
Unzufriedene Implantatgrösse
Viele Frauen haben Angst, sich für die falsche Implantatgrösse zu entscheiden. Sie haben vorgängig Bedenken, dass ihr Resultat zu stark auffallen könnte. Hinzu kommt, dass sie bei der Simulation zuerst erschrecken und sich erst an die Grösse gewöhnen müssen. Doch nach der Operation hören wir häufig, dass niemand etwas gemerkt hat und sie sich schnell an die neue Grösse gewöhnt haben und sie die Brüste nun eher als zu klein als zu gross empfinden. Während der Beratung stellen wir viele verschiedene Fragen und simulieren die in Frage kommenden Implantate. Um die Frauen initial etwas mutiger werden zu lassen, bieten wir in unserem Leistungsversprechen im ersten Jahr einen kostenlosen Implantatwechsel auf kleinere Implantate an. Einen Wechsel auf grössere Implantate ist zu einem reduzierten Preis möglich, welcher hier aufgelistet ist.
Grundsätzlich ist aber wichtig zu verstehen, dass es keine perfekte Brustgrösse gibt. Mit oder ohne Kleider, enges oder weites Oberteil, helle oder dunkle Farben – die Brüste kommen nie gleich zur Geltung. Wichtig ist auch zu wissen, dass schwerere Implantate ein etwas höheres Risiko haben, sich nach unten zu verschieben. Am Schluss gilt es wie immer, den besten Kompromiss zu finden.
Haltbarkeit des Resultats
Das Resultat bleibt leider nicht stabil und verändert sich mit der Zeit immer ein wenig. Die eigene Brust ist dabei den grössten Veränderungen unterworfen. Die grössten Einflussfaktoren sind Gewichtsschwankungen im Rahmen eines Jojo-Effekts, einer Schwangerschaft oder Stillzeit. Die eigene Brust wird dadurch schlaffer und beginnt mehr zu hängen. Zwar hilft das Implantat das Gewebe zu stützen, doch sind dabei physikalische Grenzen gesetzt.
Auch das Altern bewirkt wie überall am Körper eine Verdünnung der Haut und eine Erschlaffung des Bindegewebes.
Asymmetrie
Perfekte Symmetrien gibt es weder vor noch nach Brustoperationen. Einerseits sind Brüste von Natur aus nicht symmetrisch und andererseits kann nicht vorausbestimmt werden, auf welcher Seite sich das Gewebe wie stark verändert und dehnt. Die Frage ist, wieviel Asymmetrie ist tolerierbar. Uns ist es wichtig, dass die Personen am Schluss zufrieden sind. Aus diesem Grund versuchen wir mit einer guten Aufklärung falsche Vorstellungen bereits vorgängig zu korrigieren. Bei Unzufriedenheit sind wir aber bereit, innerhalb eines Jahres Korrektureingriffe gratis durchzuführen. Grundsätzlich gilt aber, dass Asymmetrien von weniger als 1 cm kaum voraussehbar zu korrigieren sind. Der menschliche Körper ist ein Stück lebendige Natur und entsprechend selbstständig und unberechenbar.
Breiter Abstand zwischen den Brüsten
Die meisten Frauen wünschen sich Brüste mit einem möglichst nahen Abstand in der Mitte. Um dies zu gewährleisten, sind von ihrem Körper folgende drei Voraussetzungen nötig. Das Brustbein muss schmal sein. Denn Implantate unter dem Muskel beginnen erst dort, wo die Rippen am Brustbein ansetzen. Ihr Rippenbogen sollte unterhalb der Brust möglichst gerade sein und nicht schräg nach aussen laufen. Denn wie die Brust sitzen auch die Implantate auf den Rippen, welche somit den Winkel bestimmen. Ihr Gewebe seitlich der Brüste sollte möglichst straff sein. Denn falls sich dieses durch das Implantat zu stark ausdehnt, erweitert sich die Implantattasche zu stark nach aussen. Im Weiteren ist es wichtig, dass der Chirurg nicht zu schmale Implantate wählt.
Taubheitsgefühle
Im Rahmen einer Brustoperation kommt es zu Nervenverletzungen und Nervendehnungen. Dabei handelt es sich ausschliesslich um “Gefühlsnerven” und nicht um Muskelnerven. Aus diesem Grund kann es in den ersten Monaten zu Empfindungsstörungen auf der Haut und in der Brustwarze kommen. Diese äussern sich entweder durch eine Überempfindlichkeit der Haut, begleitet von Schmerzen oder durch eine abgeschwächte Empfindlichkeit, bis zum Taubheitsgefühl. Die Regeneration der Nerven kann 18 Monate in Anspruch nehmen. Meistens erholt sich das Gefühl wieder normal. Selten verbleibt ein abgeschwächtes Empfinden der Brustwarze oder ein Taubheitsgefühl im unteren Brustbereich (zwischen Brustwarze und Unterbrustfalte). Es kann auch vorkommen, dass die Brustwarzen durch die Brustoperation empfindlicher werden. Ein kompletter und dauerhaften Gefühlsverlust der Brustwarzen ist äusserst selten (<0.5%), ein Gefühlsverlust im unteren Brustbereich ist hingegen häufiger (3%).
Fremdkörpergefühl
Über 90% der Frauen spüren das Silikonimplantat bereits nach 6 Wochen nicht mehr und empfinden eine ganz natürliche Brust. Bei ca. 1% der Frauen kommt es vor, dass sie das Implantat dauerhaft als Fremdkörper spüren. Wenn die Ursache eine zu enge Kaspelbildung ist, wird eine erhöhte Spannung gespürt. Dann können wir die Kapsel einschneiden und so vergrössern. Wenn die Ursache eine zu ausgedehnte Implantattasche ist, kann das hin- und herrutschen des Implantats gespürt werden. Dann können wir die Implantattasche wieder verkleinern. Meinstens findet man aber keine Ursache. In diesen Fällen kommt nur eine Implantatentfernung in Frage.
Spannungsgefühl
Anfängliche Spannungsgefühle sind normal, da sich das umliegende Gewebe zuerst ausdehnen muss. Wenn jemand bereits früher vor der Menstruation ein Spannungsgefühl in der Brust verspürte, wird dies mit dem Implantat eher unangenehmer. Es kann selten auch vorkommen, dass sich das Gewebe nicht genügend ausdehnen kann, da sich die körpereigene Bindegewebskapsel zu früh resp. zu stark gebildet hat. Meistens ist auch zu erkennen, dass das Implantat dadurch zu wenig nach «unten» gerutscht ist. In der Regel benötigt dies einen Korrektureingriff. Dabei wird die Bindegewebskapsel eingeschnitten, um die Implantattasche zu vergrössern.
Persistierende Schmerzen
Ca 1% der Frauen klagen über persistierende Schmerzen. Die Ursache ist eine Reizung oder Überdehnung der Nerven, welcher zwischen den Rippen vom Rücken her nach vorne ziehen (Interkostalnerv). Es kann auch vorkommen, dass ein kleiner, sich regenierender Nerv eine Nervengeschwulst (Neurom) bildet und so sehr empfindlich wird. Die typischen Nervenschmerzen sind brennend, stechend und teils elektrisierend und können ausstrahlen. Dieser Schmerz kommt in der Regel erst nach ein paar Monaten. Üblicherweise hilft es, während zwei Wochen entzündungshemmende Schmerzmittel zu nehmen. Falls der Schmerz persistiert und unerträglich wird, kann eine selektive Nervendurchtrennung Abhilfe schaffen.
Narben
Eine Narbe entsteht, sobald die Haut aufgeschnitten wird. An dieser Stelle bildet der Köper Bindegewebe. Im Unterschied zu einer normalen Haut ist das Bindegewebe weniger widerstandsfähig und beinhaltet keine Pigmentzellen. Dies hat folgende zwei Konsequenzen. Einerseits bleibt eine Narbe immer einen Schwachpunkt, da sie weniger “reissfest” ist als die normale Haut. Gerade bei Spannungen kann sich die Narbe dehnen und breit werden. Andererseits bräunt die Narbe nicht in der Sonne und bleibt bei hellen Hauttypen hell – auch im Sommer. Eine Narbe durchläuft mehrere Stadien. Anfänglich ist sie gerötet und verhärtet. Innerhalb ein paar Jahren wird sie zunehmend weicher und heller. Im Idealfall verbleibt ein feiner, heller Strich. Doch dies ist leider nicht immer der Fall.
Selten kann es zu einer Narbenwulst kommen. Dem sagt man hypertrophe Narbe oder Keloid. Diese Narben werden sehr dick, hart, breit und sind von Juckreiz begleitet.
Weiter kann eine Narbe breit werden und eine Delle bilden. Es gibt auch Personen, welche seitlich der Narbe mit Hautverdunkelungen reagieren, sogenannte Hyperpigmentationen. Gerade dunkelhäutige Personen machen meistens dunkle Narben. Durch die Hautspannung und spätere Dehnung kann sich auch die Narbenlinie verändern. Eine Narbe kann sich verziehen und gewölbt oder zackig enden. Dies sieht man typischerweise bei Narben um den Brustwarzenvorhof, nach einer Bruststraffung oder –verkleinerung. Die anfänglich runde Brustwarze kann sich durch die verändernde Hautspannung verformen und oval werden.
Wie schön eine Narbe wird, kann leider nicht der Chirurg entscheiden, sondern ist primär von Ihrem Körper, Ihrem Gewebe, Ihrer Hautspannung und Ihrer Wundheilung abhängig. Es kann auch sein, dass Ihr Körper auf einer Brustseite schöne Narben macht und auf der anderen Seite weniger Schöne.
Hypertrophe Narben und Keloide benötigen eine Behandlung mit Kortisonspritzen in die Narbe. Diese Behandlung wird in 4-6-wöchigen Abständen über mehrere Monate durchgeführt. Dadurch erreicht man, dass sich die Narbe abflacht, heller wird und nicht mehr juckt. Breite Narben können chirurgisch korrigiert werden. Dies erfolgt frühestens nach 12 Monaten, nachdem sich die Spannung auf der Haut gelegt hat. Eine Garantie, dass die Narbe nicht wieder breit wird, gibt es leider nicht. Dunkle Narben können mit unserem Speziallaser behandelt und aufgehellt werden. Bei Brustvergrösserungen sind wir bekannt für ultra kurze Narben (UKN). Je nach Implantatgrösse und -form werden diese nur 2-4 cm lang. Denn im Gegensatz zur Narbenbreite- und dicke kann die Narbenlänge der Chirurg bestimmen.
Tastbare/sichtbare Implantatränder
Der Rand des Implantates liegt jeweils nur wenig unter der Haut resp. hinter dem Fettgewebe. Unter dem Muskel liegende Implantate verhindern sichbare Ränder im Dekolleté. Der Implantatunterrand in der Brustfalte kann im Stehen häufig getastet werden. Manchmal spürt man einen derben Rand, manchmal einen kleinen Knoten. Je nach Ausprägung kann dieser auch sichtbar sein. Bei sehr schlanken Frauen kann der Implantatrand auch seitlich am Körper erkennbar sein, gerade wenn man sich für breitere Implantate entscheidet, um mehr Sideboobs zu erhalten.
Implantatverschiebungen
Implantate führen auf das umliegende Gewebe einen Druck aus und dehnt dieses aus. Je nach benachbartem Gewebestruktur und Gewebequalität fällt die Dehnung unterschiedlich stark aus. Umliegendes Muskelgewebe dehnt sich am wenigsten. Liegt das Implantat ausserhalb des Muskels, kann sich das umliegende Haut-, Fett- und Drüsengewebe stark ausdehnen. Je nach Operationsmethode liegt das Implantat mehr oder weniger unter dem Muskel. Durch die Dualplane-Technik wird dieser unterschiedliche Dehnungseffekt gezielt genutzt. Der untere Teil des Implantates wird vom darüber liegenden Muskel befreit, damit sich der Unterpol der Brust stärker ausdehnt und die Brustwarzen höher zu liegen kommen.
Die Natur Ihres Gewebes und ihre Qualität spielen ebenfalls eine grosse Rolle und machen die gesamte Situation unberechenbar. So kann es sein, dass sich Ihr Gewebe zu stark oder zu wenig als normal ausdehnt und sich das Implantat dadurch zu stark oder zu wenig verschiebt. Das Implantat kann dadurch zu weit oben bleiben und nicht nach unten rutschen oder das Implantat kann zu weit nach unten oder zur Seite rutschen. Die meiste Gewebedehnung geschieht während dem ersten Jahr. Je stärker Ihr Körper eine Bindegewebskapsel um das Implantat bildet, umso weniger kann sich das umliegende Gewebe überhaupt noch ausdehnen. Grössere Implantate (mehr als 350 g) bergen ebenfalls ein grösseres Risiko, durch die Schwerkraft das Gewebe vermehrt zu dehnen.
Aufgrund des unberechenbaren Gewebeverhaltens können bei diesen Korrekturen keine Erfolge garantiert werden.
Implantatverdrehungen
Implantate können innerhalb der Bindegewebstasche, welcher der Körper um das Implantat bildet, rotieren. Bei runden Implantatformen ist dies nicht zu erkennen und normal. Verdreht sich ein tropfenförmigen (anatomisches) Implantat, ist dies von aussen sichtbar und kann zu Dehnungsschmerzen führen. Diese Implantate besitzen deswegen eine rauhe (texturierte) Oberfläche, damit die Bindegewebskapsel in die Implantatoberfläche einwächst und so das Rotationsrisiko minimiert. Gemäss unserer Erfahrung beträgt das Risiko ca. 2%. In der Regel kann das Implantat manuell wieder zurückgedreht werden. Eine erneute Verdrehung ist aber häufig. Die einzig Definitive Lösung ist ein Wechsel auf runde Implantate.
Verändernde Schlafpositionen
Normalerweise ist nach ca. 1 Jahr wieder jede Schlafposition möglich. In ca. 10% der Patientinnen kann es sein, dass das Schlafen auf dem Bauch nicht mehr angenehm ist und vermieden wird.
Rippling
Ein Silikonimplantat soll sich natürlich anfühlen und besitzt deshalb eine sehr weiche und angenehme Füllung. Dies bedeutet aber auch, dass es in stehender Position leicht in sich zusammenfallen kann und die Silikonhülle wellig wird, auch Rippling genannt. Auch im Körper liegt das Silikonimplantat nicht immer gleich. Gerade bei leicht vornübergebeugter Haltung kommt es praktisch immer zu dieser welligen Deformität. Die Frage ist nun, ob dies bemerkt wird. Dies ist abhängig, wie dick das umliegende Gewebe ist. Wenn das Implantat über dem Muskel platziert wird, kann dies bei schlanken Personen überall gesehen werden, auch im Dekolleté. Wenn das Silikon unter dem Brustmuskel liegt, kann es nur seitlich sichtbar sein.
Dieses Rippling ist also eine normale Erscheinung, welche primär bei schlanken Frauen sichtbar ist und am meisten, wenn das Implantat über dem Muskel liegt und bedeutet nicht, dass das Implantat defekt ist. Falls dies zu störend ist, kann zum Beispiel auf ein kleineres, schmaleres Implantat gewechselt werden oder man führt eine Eigenfetttransplantation (Lipofilling) durch, um die Sichtbarkeit zu reduzieren.
Kapselfibrose
Ein Silikonimplantat ist ein Fremdkörper. Aus diesem Grund wird das Implantat vom Körper mit einer Bindegewebskapsel umhüllt. Das ist auch gut so, denn es schützt das Implantat vor Infektionen und hilft, dass sich das umliegende Gewebe weniger ausdehnen kann.Nun kann es aber vorkommen, dass sich die Bindegewebskapsel langsam verdickt und sich zusammenzieht. Dies nennt man eine Kapselfibrose. Es führt dazu, dass sich das Implantat immer härter anfühlt und die Brust immer unnatürlicher aussieht. Dies kann sowohl im ersten Jahr als auch nach 30 Jahren auftreten. Man unterscheidet vier verschiedene Schweregrade. Der vierte Schweregrad wird von Schmerzen begleitet. Die Ursachen sind nicht ganz geklärt. Man weiss aber, dass Bakterien am Implantat eine Rolle spielen und dass Implantate über dem Muskel häufiger betroffen sind als Implantate unter dem Muskel. Weiter zeigen Studien, dass unsere Implantate der Marke “Motiva”, ein bis zu zehnfach tieferes Risiko haben, eine Kapselfibrose zu bilden. Bei ihnen liegt das Risiko nach zehn Jahren bei weniger als 1%.
Eine Kapselfibrose ist nichts Schlimmes und auch nichts Gefährliches. Sie können es auch nicht verpassen, denn solange sie nichts verspüren, ist alles in Ordnung. Die Diagnose wird ausschliesslich klinisch, durch den untersuchenden Arzt, gestellt. Weder ein MRI noch ein Ultraschall kann diese Diagnose sichern.
Die Behandlung wird chirurgisch durchgeführt. Das alte Implantat wird mitsamt der verhärteten Kapsel entfernt und gleichzeitig durch ein neues Implantat ersetzt. Es wird empfohlen, das alte Implantat zur mikrobiologischen Untersuchung einzusenden, um mögliche verursachende Bakterien zu identifizieren. Das Risiko einer erneuten Kapselfibrosebildung ist anschliessend höher, als wenn man noch nie eine gehabt hat.
Die Kosten der Kapselfibroseentfernung wird in der Schweiz im Regelfall von den Krankenkassen übernommen. Die erneute Brustvergrösserung muss jedoch selber bezahlt werden.
Implantatrupturen
Implantate können mit der Zeit defekt werden. Die Ursachen sind weitgehend unklar und können nicht mit einem Ereignis oder einer Gewalteinwirkung in Verbindung gebracht werden. Wahrscheinlich handelt es sich um persistierende kleine Reibungen oder Verknickungen welche zu einer Schwachstelle führen können.
Ein defektes Implantat erkennt man normalerweise an einer abnormen Form und Konsistenz. Im Zweifelfall empfiehlt sich, eine Ultraschall- und MRI-Untersuchung durchzuführen. Das Silikongel im Implantat ist heutzutage nicht mehr flüssig, sondern gelartig, ähnlich vergleichbar mit einem Gummibärchen und kann deshalb nicht richtig auslaufen. Falls trotzdem Silikongel aus der Implantathülle rauskommt, verbleibt dieses innerhalb der Bindegewebskapsel, welche den Körper um das Implantat gebildet hat. Defekte führen nicht zu körperlichen Krankheiten und sind grundsätzlich ungefährlich. Es gibt bereits etliche medizinische Studien, welche dies untersucht haben. Trotzdem sollte ein defektes Implantat in absehbarer Zeit ersetzt werden.
Silikonkrankheit (BII, Breast Implant Illness)
Die Silikonkrankheit (BII, Breast Implant Illness) ist eine Krankheit mit vielen unspezifischen Symptomen. Diese umfassen: chronische Müdigkeit, Gelenksschmerzen, Herzrasen, Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen, Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und Hautausschlag. Es gibt viele wissenschaftliche Studien darüber, aber keine, die bisher eine Verbindung mit Silikonimplantaten beweisen konnte. Doch nicht alles kann immer bewiesen werden. So gibt es auch Personen, welche bei Vollmond schlecht schlafen, obwohl man den Mondeinfluss auf den Menschen im Labor nicht beweisen kann.
Je nach Studie ist aber zu erkennen, dass es bei einer Entfernung der Implantate in 70-90% zu einer Verbesserung der Symptome kommt. Häufig sind die Symptomverbesserungen aber nicht von Dauer und können innerhalb von 3 Jahren wieder zurückkommen. Es gibt bis anhin noch keine Studie, welche aufzeigt, dass die gleichzeitige Entfernung der Bindegewebskapsel einen Nutzen bringt. Eine Kapselenfernung birgt aber zusätzliche Risiken wie einen Lungenkollaps (Pneumothorax), erhöhtes Blutungsrisiko und eine unschöne Brustform wegen Defekte und Vernarbungen im Drüsengewebe. Hinzu kommt, dass zum Beispiel bei den Implantaten der Firma Motiva in vielen Fällen fast keine Kapsel gebildet wird.
Bis heute ist unklar, ob diese Symptome mit dem Silikon zu tun haben oder ob das Social Media die Symptome im Sinne eines Noceboeffektes verstärken oder sogar hervorrufen. Interessanterweise wurde herausgefunden, dass Personen mit künstlichen Hüft- oder Kniegelenken (welche nicht aus Silikon bestehen) unter ähnlichen Symptomen leiden können. Es wäre spannend zu klären, ob Tattoopigmente, welche durch das Tattoostechen im Körper «herumwandern», solche Symptome auch hervorrufen.
Es gibt keine Tests, um eine mögliche Silikonkrankheit zu beweisen. In erster Linie geht es darum, alle anderen Krankheiten durch entsprechende Tests auszuschliessen. Falls keine Ursache gefunden wird und die Beschwerden eine Beeinträchtigung im Alltag darstellen, empfehlen wir die Entfernung der Brustimplantate. Weitere Informationen zu «BII – Breast Implant Illness» finden Sie auch in unserem Blogbeitrag .
Mit unserer BreastCare+-Absicherung ist eine Silikonentfernung kostenlos.
Autoimmunerkrankungen
Die Verbindung zwischen Silikonimplantaten und Autoimmunerkrankungen wird bereits seit über 30 Jahren kontrovers diskutiert. Es gibt Studien, welche ein erhötes Risikon eines Sjörgensyndrom, einer Sarcoidosis oder sonstiger rheumatischen Erkrankungen aufzeigen. Anderseits gibt es mehrere Studien, welche dies verneinen.
BIA_ALCL
Breast Implant-Associated Anaplastic Large Cell Lymphoma (BIA-ALCL) ist eine sehr seltene Krebsform der weissen Blutzellen, welche durch das Brustimplantat hervorgerufen werden kann. Dieser Krebs entsteht zwischen dem Implantat und der Bindegewebskapsel.
Meistens tritt es 6-10 Jahren nach einer Brustvergrösserung auf und macht sich durch eine plötzliche und persistierende Schwellung bemerkbar. Zur Diagnose wird ca. 50ml Flüssigkeit um das Implantat entnommen (punktiert) und im Labor untersucht.
Die Behandlung besteht durch die komplette Entfernung des Implantats mit der Kapsel. Meistens ist die Krankheit dadurch geheilt. Auf der ganzen Welt gibt es ca. 35 Millionen Frauen mit Brustimplantaten und davon ca. 1000 bekannte Fälle eines BIA-ALCL. Ca. 40 Frauen sind daran verstorben, da sie keine korrekte Behandlung erhalten haben.
Die Krankheit kommt fast ausschliesslich bei rauhen (texturierten) Implantaten vor, insbesondere bei tropfenförmigen. Dabei gibt es zusätzlich grosse Unterschiede zwischen den Implantatmarken. Ca. 90.5% der Fälle entstanden bei Implantaten der Marke Allergan (welche inzwischen vom Markt genommen wurden), ca. 7.5% bei Implantaten der Marke Mentor, ca. 1.5% bei Implantaten der Marke Sientra und ca. 1% bei Implantaten der restlichen Marken.
Die Lucerne Clinic verwendet heute die Implantate der Marke Motiva, welche bis heute keinen einzigen Fall eines BIA-ALCL weltweit verzeichnen. Früher haben wir auch tropfenförmige Implantate der Firma Sebbin verwendet. Diese haben aber bis heute weltweit noch keinen einzigen Fall von BIA_ALCL zu verzeichnen.